Ich bin Lisa
23. April 2024
Lisa Zielosko, eine erfahrene Mitarbeiterin bei LOXXESS, hat ihren Lebensmittelpunkt in Penzberg, wo sie sich auch um ihre 88-jährige Mutter kümmert. Seit 25 Jahren ist sie ein fester Bestandteil des Unternehmens, aktuell in der Versandabteilung am Pharma-Standort Geretsried-Gelting. Flexibel und engagiert hat sie bereits in verschiedenen Abteilungen gearbeitet, immer bereit, dort anzupacken, wo sie gebraucht wird.
Doch hinter Lisas sympathischer Fassade verbirgt sich eine außergewöhnliche Geschichte: Vor etwa einem Jahr wagte sie den Schritt, sich als Transfrau zu outen und begann ihre Transition für alle sichtbar zu leben. Diese Entscheidung war nicht leicht, besonders in einem Umfeld, das von traditionellen Werten geprägt ist. „Ich habe bereits im Kindesalter gemerkt, dass etwas anders bei mir ist. An ein Outing als Transfrau im katholischen Bayern in der damaligen Zeit, war nicht zu denken. Das habe ich mich nicht getraut. Zumal ich in dem Alter noch gar nicht wusste, was überhaupt mit mir los ist. Vor gut 6 Jahren konnte ich mich aber nicht länger selbst verleugnen. Ich habe angefangen zu der Person zu stehen, die ich nun mal bin.“, erklärt sie.
Das Outing selbst war ein Wendepunkt, der durchaus von gemischten Reaktionen begleitet wurde. Während einige aus ihrem Umfeld sie unterstützten und ermutigten, gab es auch Ablehnung und Unverständnis, leider auch aus ihrem engsten Umfeld. „Meine Mutter kann die Tatsache, dass ich meinen Weg gegangen bin und weiter verfolge, bis heute nicht ganz akzeptieren. Das Verhältnis ist nicht einfach, da wir beide nicht so recht wissen, wie wir miteinander umgehen können“, erklärt Lisa.
Doch sie hat auch positive Erfahrungen gemacht: Ein Bekannter, dessen Tochter in einer ähnlichen Situation war, unterstützte sie von Anfang an. Zudem fand sie in ihrer Arbeitsumgebung bei LOXXESS eine offenes und unterstützendes Umfeld. Die Kolleginnen und Kollegen begrüßten sie z.B. nach ihrer Namensänderung mit offenen Armen, was Lisa tief berührte. „Als ich am Tag nach meiner Namensänderung mit einem Willkommen-Lisa-Schild begrüßt wurde, habe ich vor Rührung die ein oder andere Träne vergossen. Es ist toll, dass bei LOXXESS der Mensch zählt. Egal, welches Geschlecht oder Nationalität oder, oder, oder. Das ist nicht selbstverständlich und dafür bin ich dankbar“, beschreibt Lisa den Umgang der Kolleginnen und Kollegen mit ihr.
Natürlich gab und gibt es Schritte auf ihrem bisherigen Weg, die schwierig und ohne Hilfe von außen faktisch nicht machbar sind. Ein erfahrenes Netzwerk, das unter anderem dabei hilft behördliche Hürden zu überwinden oder die Steine aus dem Weg zu räumen, die einem bisweilen von der Krankenkasse in den Weg gelegt werden, ist hierbei unerlässlich. „Ich habe mir unter anderem Unterstützung in einer Selbsthilfegruppe gesucht, in der ich mich auch selbst bis heute engagiere. Es geht mir darum, auch etwas zurückzugeben und andere zu unterstützen“, beschreibt Lisa die letzten Monate.
Aktuell bereitet sich Lisa auf ihre abschließende Operation vor, die den Schlusspunkt ihrer Transition markieren wird. Wir wünschen Lisa hierfür natürlich alles Gute.